metroMorph
Architektursommer 1994


'Generation X, Tales for an Accelerated
Culture' ist der Titel eines 1992 erschienenen
Romans von Douglas Coupland. Im
Mittelpunkt des Buches stehen -
stellvertretend - Dag, Claire und Andy, die es
zufällig in das Seniorenparadies Palm
Springs verschlagen hat. Alle drei sind um die
dreißig und haben ihre berufliche Karriere
hinter sich gelassen, um hier, unter
kalifornischer Sonne oder in langen
sternklaren Nächten und unter Zuhilfenahme
gemäßigter Mengen alkoholischer Getränke
nach irgendeiner Möglichkeit suchen, ihr
Leben mit Bedeutung zu versehen.

Die Welt in der sie leben ist eine zuweilen
beklemmende Mischung aus Realität und
Science Fiction. Anders als klassische Science
Fiction besteht sie aus Elementen, die ihnen
und uns seit frühester Jugend vertraut sind:
Soap Operas und Shopping Malls,
Retro-Moden und semi-disposable swedish
furniture, Pluralität, Permissivität und das
ungelöste Problem nuklearer Endlagerung.
Anders als die Realität jedoch enthält diese
Welt Elemente, die eindeutig der Science
Fiction entliehen sind: Soap Operas und
Shopping Malls, Retro-Moden und
semi-disposable swedish furniture, Pluralität,
Permissivität und das ungelöste Problem
NuklearerEndlagerung.

Mit pathologischer Ambivalenz stehen Sie
einer Gegenwart gegenüber, die der
bewohnbar gewordenen Zukunft
gleichkommt und deren verlockendste
Aspekte übriggebliebene Relikte einer fernen
Vergangenheit zu sein scheinen. In der
Notwendigkeit, sich Linderung zu verschaffen
bekämpfen sie ihre Orientierungslosigkeit mit
neuen Begriffsbildungen und ihre
Sprachlosigkeit mit dem Erfinden von
Geschichten. Sie stehen für eine Generation X
deren Anliegen es ist darzustellen, daß für sie
die Möglichkeiten, Anliegen zu haben,
erschöpft scheinen - und die dennoch
versuchen, diese Trostlosigkeit als Chance zu
Begreifen.

Wenn aus Generation X die Architekturfirma
Generation X Associates wird, dann zu dem
Zweck, diesem ansonsten kaum fassbaren
Phänomen für einen Augenblick zumindest
den Anschein einer Form zu geben, um es
durch diese Form nach außen hin darstellen
zu können bevor - mit dem Ende der
Ausstellung - die Rückkehr zum amorphen
Zustand unweigerlich eintritt.

Generation X waren: Achim Aisslinger,
Andreas Bracht, SebastianBolenz, Martin
Kreyenbaum, Christian Stötzel

fotos : and8

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